Beeindruckendes Zeitzeugengespräch
Im Rahmen der Vorhabenwoche Nationalsozialismus im 9. Jahrgang war die 94-jährige Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano am 2. April 2019 für ein Zeitzeugengespräch an der Klaus-Groth-Schule zu Besuch. In beeindruckender Klarheit hat Frau Bejarano vor gut 160 Jugendlichen über ihre Erfahrungen aus den Konzentrationslagern Auschwitz und Ravensbrück berichtet und offen alle Fragen der Schülerinnen und Schüler beantwortet.
Dass Frau Bejarano so frei über ihre Erfahrungen spricht, war nicht immer so. Erst 1972 brach sie ihr Schweigen, nachdem sie beobachten musste, wie Neonazis bei einer Konfrontation mehr Unterstützung von der Polizei erhielten als die antifaschististischen Gegendemonstranten. Seit diesem Erlebnis ist Frau Bejarano in vielfältiger Weise als Zeitzeugin unterwegs, und das, obwohl jede Veranstaltung zu diesem Thema bei ihr die schrecklichen Bilder Ihrer Jugend wieder lebendig werden lassen.
Wir danken Frau Bejarano von Herzen, dass sie die Vergegenwärtigung dieser Erinnerungen erneut für das Zeitzeugengespräch an unserer Schule auf sich genommen hat. Dass es sich gelohnt hat, zeigten die Nachgespräche in den Klassen, in denen die Schülerinnen und Schüler berichteten, dass gerade diese Begegnung mit einer Überlebenden ihnen viel stärker als jedes Unterrichtsgespräch und jeder Film klar gemacht hat, welche Verbrechen zu Zeiten des Nationalsozialismus stattgefunden haben und dass so etwas in unserem Land nie wieder passieren darf.
Karen Strenge
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