Binnendifferenzierung
Binnendifferenzierung
Das Unterrichten aller Lerngruppen, abgesehen von übergreifenden Kursen, wie zum Beispiel den Wahlpflichtkursen (Wirtschaftslehre, Französisch, Spanisch, Technik, Fit for Life, Gestalten oder Textillehre), erfolgt an unserer Schule im Klassenverband.
Ziel
Niemand wird zurückgelassen. Jede und jeder trägt zum Gelingen des gemeinsamen Lernens bei und alle haben die Gelegenheit, an Unterrichtsinhalten der höheren Anforderungsebenen teilzuhaben, sich Kompetenzen auf allen Niveaus anzueignen und sich in ihren Stärken zu erproben, diese zu festigen und weiterzuentwickeln. Die Lerngruppen werden zukünftig auch in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch grundsätzlich nicht in leistungsschwächere und leistungsstärkere Schüler und Schülerinnen aufgeteilt.
Viele Erfahrungen zeigen, dass die Einteilung in schwächere und stärkere Schüler und Schülerinnen, also in Grund- und Erweiterungskurse, als benachteiligend angesehen wird. Die E-Kurse sind oft sehr groß und ein Eingehen auf individuelle Lernfortschritte oder -hemmnisse ist nur bedingt möglich, zumal sich auch alle Teilnehmenden erst kennen lernen müssen. In den G-Kursen finden Herausforderungen auf höherem Niveau nicht immer statt, sodass ein späterer Wechsel in einen E-Kurs selten gelingt.
Dieses ehemalige Modell optimieren wir im Schuljahr 2022/23.
Mit dem gemeinsamen Unterricht bleiben Ideen, das Selber-Denken, Werte und Umgangsformen, die auf einem höheren Niveau reflektiert und von Gleichaltrigen gelebt werden, auch für schwächere Schüler*innen präsent und sie haben die Möglichkeit der Teilhabe. Ebenso profitieren stärke Schüler und Schülerinnen von der Beständigkeit im Klassenverband und der meist sehr vertrauten Fachlehrkraft, die weiß, wo die besonderen Stärken, aber auch die noch herauszufordernden Kompetenzerwerbe liegen. Im Klassenverband mit den ganz unterschiedlichen Talenten können alle gemeinsam von- und miteinander in einem sicheren und bekannten Umfeld lernen.
Im Tischgruppentraining in den unteren Jahrgängen werden die Kinder bereits seit drei Jahren darin geschult, wie sie Aufgaben gemeinsam und selbsttätig bewältigen können, und reflektieren miteinander und mit einer erfahrenen Lehrkraft ihr Lernen. Dieses geschulte Lernen des Lernens fördert die Fähigkeit, sich selbst angemessen einschätzen zu können und zu wissen, wie und was getan werden kann, um erfolgreich und zufrieden im Unterricht und in der Zusammenarbeit aktiv zu werden und etwas zu bewirken. Das trägt dazu bei, dass jeder Schüler und jede Schülerin, ganz gleich ihrer Voraussetzungen, einen gelingenden Weg an unserer Schule bis hin zu ihrem oder seinem bestmöglichen Schulabschluss bewältigen kann.
Umsetzung
Um der Herausforderung gerecht zu werden, im Klassenverband speziell auf leistungsstärkere und leistungsschwächere Schüler und Schülerinnen gezielt eingehen zu können, erhalten die Kernfächer eine Stunde mehr an Unterrichtszeit. Es werden als unterstützende Maßnahme die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik in den Jahrgängen 7, 8 und 9 im Stundenplan fünfstündig (3+2 oder 4+1) unterrichtet: Drei bzw. vier Stunden gemeinsam, dazu zwei bzw. eine geteilt, alle Stunden eines Faches bei derselben Lehrkraft. Die jeweiligen Fachlehrkräfte teilen ihren Schülern und Schülerinnen mit, wer zu welcher geteilten Förder- oder Forderstunde oder auch besonderen Vertiefungsstunde kommt.
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