Podiumsdiskussion
Nachbericht zur PodiumsdiskussionVerfasst
von Adrian Wulff, Mitglied der SVAm Freitag, den 7. Februar, fand an unserer Schule eine von der SV organisierte Podiumsdiskussion statt. Eingeladen waren vorrangig die Direktkandidaten der großen Parteien aus unserem Kreis. Ziel der Veranstaltung war es, insbesondere den Schülern der Oberstufe eine Gelegenheit zu geben, sich noch einmal intensiv mit der anstehenden Bundestagswahl auseinanderzusetzen und bei Interesse auch eigene Fragen an die Politiker zu richten.
Beginn der Veranstaltung war gegen 10:30 Uhr, die Podiumsdiskussion war auf zwei Stunden angesetzt. Zu Gast waren Daniel Kölbl (CDU, Direktkandidat), Dr. Ralf Stegner (SPD, Direktkandidat und Bundestagsabgeordneter), Ann-Christin Hahn (Die Grünen), Maximilian Mordhorst (FDP, Bundestagsabgeordneter), Kerstin Przygodda (AfD) und Finn Luca Frey (Die Linke). Das BSW hatte seine Teilnahme abgesagt.
Zum Auftakt wurde ein kurzes politisches Stimmungsbild der Schüler erstellt. Dabei konnten sie per Umfrage angeben, welche Partei sie bei der Bundestagswahl wählen würden. Die Moderation der Diskussion übernahmen Bjarne Janek Labahn und Josy Fabienne Bloch. Nach einer kurzen Einleitung durch den Schulleiter Herrn Waldowsky startete die Veranstaltung mit einer Vorstellungsrunde, bei der jeder Politiker die Gelegenheit hatte, sich und die eigene Partei in wenigen Sätzen zu präsentieren. Daran schloss sich eine schnelle Fragerunde an, bei der die Parteien kurze Stellungnahmen zu verschiedenen Themen abgeben sollten. Besonders herausfordernd war dabei die Frage nach dem Wunschkoalitionspartner, ein Thema, bei dem einige Politiker ausweichend und diplomatisch antworteten. Dennoch stellten sich alle Gäste dieser ersten Runde, während die Schüler aufmerksam zuhörten.
Ein besonders spannender Programmpunkt war „Das Verhör", in dem jede Partei kritische Fragen zu ihrem Wahlprogramm und aktuellen Positionen beantworten musste. So wurde die SPD zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine befragt, während die CDU ihre Klimapolitik und die Blockade strenger Regulierungen verteidigen musste. Die Grünen mussten zum Vorwurf Stellung beziehen, warum sie dem Reservebetrieb der Kernkraftwerke zugestimmt hatten und so in Krisenzeiten ihre eigenen Grundsätze untergraben hätten. Die FDP verteidigte ihre geplante Senkung der Unternehmenssteuern und argumentierte dagegen, dass es dadurch zur Verschärfung der wirtschaftlichen Ungleichheit kommen könnte. Die AfD sollte ihre Forderung nach einer Umwandlung der EU in eine „lockere Wirtschaftsunion" begründen und darlegen, warum sie diesen Schritt für notwendig hält. Die Linke wiederum musste sich der Kritik stellen, warum sie ausschließlich auf diplomatische Lösungen setzt und eine bessere Ausstattung der Bundeswehr angesichts der globalen Sicherheitslage ablehnt.
Die teils hitzigen Debatten sorgten für eine lebhafte und spannende Diskussion. Besonders kontrovers wurden einige Aussagen der AfD diskutiert, wobei deren rechtliche Umsetzbarkeit mehrfach in Frage gestellt und richtiggestellt wurde. Dies erforderte auch Eingriffe der Moderatoren, um die Debatte zu strukturieren, das Zeitmanagement aufrechtzuerhalten und jeder Partei die Möglichkeit zu geben, beim „Verhör" die eigenen Fragen zu beantworten. Am Ende bestanden alle Parteien „Das Verhör", während bereits erste Zwischenfragen aus dem Publikum gestellt wurden.
Anschließend hatte die Schülerschaft die Gelegenheit, eigene Fragen an die Gäste zu richten, ein Angebot, das so intensiv genutzt wurde, dass die Veranstaltung schließlich die geplanten zwei Stunden etwas übertraf und erst danach beendet wurde. Dennoch konnten interessierte Schüler bleiben, um weitere Gespräche mit den Politikern zu führen. Zudem boten die Gäste an, weitere Fragen auch über Social Media zu beantworten.
Zum Abschluss wurde die Umfrage vom Beginn wiederholt. Das Ergebnis zeigte, dass sich die Meinungen der Schülerschaft im Laufe der Diskussion teils verändert hatten. Als klare Gewinner der zweiten Abstimmung gingen FDP und SPD hervor.
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